PROJEKTMANAGEMENT
… der gute Ruf eilte uns vorraus…. Durch die Erfahrungen, die die Stadt Dortmund bei der Erweiterung des Ruderleistungszentrums mit uns gemacht hatte, fragte uns die Bezirksregierung – Herr Steitz, als stellvertetender Regierungspräsident, zuständig für Flüchtlingsfragen und vormals Dezenent in Dortmund – uns an, ob wir bei der Erstellung der Notunterkünfte in Jülich die Bezirksregierung unterstützen könnten.
Die Anfrage an uns erfolgte im September 2015. Auf dem ehemaligen Gelände der Sendeanlagen der deutschen Welle – auf der Merscher Höhe in Jülich – sollte schnellst möglich eine Zeltstadt, bestehnd aus ca 30 Grosszelten als Erstunterkunft für 1000 Menschen errichtet werden. Aus den Erfahrungen der im Sommer durch die Bezirksregierung errichteten Notunkerkünfte – vor allem in Niederaussem – wusste man, dass dies auf dem freien Feld ohne eine fachgerechte Untergrundvorbereitung und Drainage des Untergrundes nicht möglich ist. So mussten auf 30.000 m² ca. 15.000m³ Erboden ausgeschachtet und durch entsprechendes Massnahmen drainiert werden. Ein Kanalanschluss von über 400 Metern Länge, als auch die entsprechenden Strom und Telefonanschlüsse mussten gelegt werden. Unter normalen Bedingungen eine Aufgabe, die alle Beteiligten wohl mindestens zwei Jahre beschäftigt plus der Genehmigungszeit …
Dies alles sollte nach Möglichkeit bis Ende des Jahres 2015 fertiggestellt sein. Das dies gelingen konnte verdanken wir einer beispielosen und einzigartigen Zusammenarbeit aller Beteiligten. Es gab keine Zweifler und keine Verzögerungen, sondern alle hatten den Anspruch : wir schaffen das ! Angefangen von der Stadt Jülich, der SEG ( Stadtentwicklungsgesellschaft Jülich ) , über das Planungsbüro Behler, Herr Bolz für die Erdarbeiten, den ausführenden Firmen, bis hin zum Roten Kreuz – hier in Person von Frau Günnel, die ihren grossen Erfahrungsschatz aus Einsätzen im Ausland mit Flüchtlingslagern ins Spiel brachte. Natürlich ist auch die Bezirksregierung zu erwähnen, Herr Hein, der in den Anfängen allen Beteiligten den Rücken freihielt und wenn es dann doch mal hakte, schnell intervenierte.
Das erste Sitzungsprotokoll im Rathaus der Stadt Jülich wurde am 06. 10 2015 verfasst. Schnell wurde klar das für die Vielzahl an Sitzungen und Besprechungen die Protokollanten gar nicht mehr mitkamen. Es wurde verhandelt und auf Handschlag beschlossen und Aufträge vergeben. Trotz dieser wilden Zeit konnten die Kosten-, als auch das Zeitmanagement im Zaum gehalten werden, denn auch die ausführenden ( grösstenteils ortsnahen) Firmen wussten um ihre Verantwortung.
Tatsächlich konnte der Zeitplan sogar getoppt werden. Am 01.12.2015 konnte die Anlage durch Herrn Steitz vor Ort eröffnet werden.
Das die Unterkünfte dann im Jahr 2016 nicht so genutzt wurden, wie ursprünglich vorgesehen, lag an der politischen Situation. Aber trotz der Eile und auch des grossen Aufwandes – vor allem für die Versorgungsleitungen – wurde vom ersten Tag auch an die Nachnutzung gedacht. So war schon zu Beginn klar, dass auf dem Gelände in Zukuft ein Gewerbepark – Brainergy Park Jülich GmbH – entstehn soll .